Projekt ZASS

„Zentral-auditiv bedingte Sprachstörungen bei Jugendlichen – Diagnostik und Förderung für den beruflichen Bildungsweg“

Projektlaufzeit: 03/2014 - 02/2019

Zum Projektstart im Jahr 2014 gab es deutschlandweit kein theoretisch begründetes, einheitliches,  normiertes Diagnostik-Verfahren für Jugendliche und Erwachsene mit Verdacht auf auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS). Gleichzeitig verzeichnete das BBW Leipzig stetig wachsende Anmeldezahlen von Jugendlichen mit einer AVWS-„Kindheits“-Diagnose. Hinzu kamen Jugendliche, bei denen in den Reha-Unterlagen eher diffuse, teils mehrfache Kommunikationsbeeinträchtigungen  beschrieben wurden. Dies führte sowohl bei den diagnostisch-therapeutischen als auch pädagogischen Fachkräften am BBW zur Verunsicherung hinsichtlich der optimalen individuellen Förderung von  AVWS-Betroffenen. Für die Förderung, Unterstützung und Beratung von Jugendlichen mit AVWS ist es unverzichtbar zu wissen, wie sich eine gestörte Hörverarbeitung bei Jugendlichen und Erwachsenen überhaupt zeigt und welche Auswirkungen sie hat. Damit startete das Projekt „ZASS“ und begründete den AVWS-Forschungsschwerpunkt.

  1. AVWS-Diagnostik-Verfahren bei Jugendlichen erproben und in Hinblick auf ihre Übertragbarkeit für Jugendliche zu evaluieren
  2. AVWS-Diagnostik-Verfahren für Jugendliche (weiter-)entwickeln
  3. Möglichkeiten der effektiven Förderung von Jugendlichen mit AVWS erforschen und erproben

1. Erarbeitung einer fundierten Wissensbasis

  • umfangreiche Recherche zur Thematik AVWS bei Jugendlichen (Grundlagenliteratur, AVWS-Diagnostik, AVWS-Förderung, Vernetzungsstand und Bedarfsermittlung auf Seiten jugendlicher und erwachsener AVWS-Betroffenen)

2. Initiierung des Netzwerkaufbaus zum Thema „AVWS bei Jugendlichen und Erwachsenen“:

  • Bei Betroffenenà Bereitstellung der Betroffenen-Plattform „AVWS bei Jugendlichen“ mit Informationen, Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten. à enge Anbindung an das Projekt „SL.AVWS“
  • Bei Fachkräftenà Projektvorstellungen in Schulen mit Förderschwerpunkt Hören; auf HNO-Arzt-Kongressen, bei Veranstaltungen von Hörgeschädigtenpädagogen und Berufsverbänden, Expertendiskussionen  mit renommierten Forschenden aus dem Themenfeld und angrenzender Forschungsschwerpunkte, Etablierung des AVWS-Fachtages am BBW Leipzig als die zentrale und hochkarätige AVWS-Fortbildung in Mitteldeutschland , intensive Netzwerkarbeit im interdisziplinären Projektbeiratà enge Anbindung an das Projekt „SL.AVWS“

3. Diagnostik:

  • Durchführung zweier Diagnostikstudien (Pilotstudie 2014/2015 und Hauptstudie 2018/2019) am BBW Leipzig in Kooperation mit der Sektion Phoniatrie und Audiologie des Universitätsklinikums Leipzig (Prof. Dr. Michael Fuchs und ÖA Dr. Sylvie Meuret).
  • Analyse einer umfangreiche empirische Datenbasis (vielfältiger diagnostischer Daten)
  • Evaluation und Diskussion verschiedener im Einsatz befindlicher audiologischer, psychometrischer Testverfahren auf d eren Beitrag zur Beschreibung des Hörverstehens bei Jugendlichen.
  • Anpassung von Testabläufen und Testprotokollen in Kooperation mit HNO-Klinikum Leipzig
  • Entwicklung neuer Diagnostikverfahren àenge Anbindung an das Projekt „LSI.J“

4. Förderung:

  • Ermitteln, ob und wie sich eine (ehemals kindliche) AVWS bei Jugendlichen und Erwachsenen auswirkt
  • Ermitteln von Bedarfen jugendlicher und erwachsener AVWS-Betroffener àenge Anbindung an das Projekt „SL.AVWS“
  • Ermitteln von Bedarfen und Förder-Strategien bei pädagogischen Fachkräften
  • Erarbeitung von Förder- und Empowerment-Empfehlungen für Betroffene (Konzeptbasis)

 

Ihr ZASS-Team

Dr. Susanne Wagner,

Lissy Rinneberg-Schmidt

in alphabetischer Reihenfolge

  • Tanja Claus Teamleiterin Rehabilitation/Schwerbehinderte 161; Agentur für Arbeit Leipzig)
  • Manfred DrachLeiter der Johannes-Vatter-Schule, Überregionales Beratungs- und Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt Hören, FriedbergLink zur Vatterschule
  • Gudrun FischerStellv. Bundesvorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Hörgeschädigtenpädagogen (BDH) und Schulleiterin des Landesförderzentrums für den Förderschwerpunkt Hören, Güstrow
  • Susanne Keppner Bundesvorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Hörgeschädigtenpädagogen (BDH) und Schulleiterin der David-Hirsch-Schule Aachen, Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation  Link zum BDH
  • Antje LeisnerLandesvorsitzende der Landesgruppe Sachsen der Deutsche Gesellschaft für Sprachheilpädagogik (DGS), Stellv. Schulleiterin Förderzentrum Sprache in Dresden Link zur DGS-Landesgruppe Sachsen
  • Prof. Dr. Christa Schlenker-SchulteProfessorin im Bereich Sprachbehindertenpädagogik am Institut für Rehapädagogik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Gehörlosenpädagogin, Leiterin der "Forschungsstelle zur Rehabilitation von Menschen mit kommunikativer Behinderung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg" (FST)Link zum Bereich Sprachbehindertenpädagogik der MLU Halle-Wittenberg

ehemalige Mitglieder:

  • Sylvia HirschbergRegionaldirektion Chemnitz der Bundesagentur für Arbeit
  • Jochen SchnabelReferatsleiter Referat 41: Soziales Engagement, Teilhabe behinderter Menschen im Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz (SMS)

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