Projekt DINKO (2022-2024)

DINKO ist die Abkürzung für: „Niedrigschwellige Profil-Diagnostik in inklusiven Kontexten mit dem LSI.J-Sprachtest-Tablet - Teilprojekt: Implementierung“

Projektzeitraum: 01.01.2022-31.12.2024

Förderung durch das BMBF

Gutes, effizientes Sprachverstehen ist in der Kindheit und Jugend besonders wichtig, denn lautsprachlich aufwachsende Kinder bauen über das Hören ihr Sprachsystem auf, und in der Schule ist Sprache das Transfer-Medium Nummer 1. Das bedeutet, dass sich Einschränkungen des Hörverstehens u. a. auf den Spracherwerb und das Lernen auswirken können. Es ist also wichtig, Probleme des (Hör-)Sprachverstehens zu erkennen, anderenfalls können schulische und später berufliche Schwierigkeiten die Folge sein.

Für die Diagnostik sprachlicher Fähigkeiten bei Kindern bis 10 Jahre gibt es inzwischen recht viele Verfahren. Auch die Hörverarbeitung und -wahrnehmung von Kindern kann mit normierten Verfahren beschrieben werden. Doch zur Beschreibung des auditiven Sprachverstehens von älteren Kindern und Jugendlichen gibt es kaum normierte Diagnostikinstrumente – hier klafft eine große diagnostische Lücke.

Im Projekt LSI.J (Leipziger Sprach-Instrumentarium Jugend, in Kooperation mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Universität Leipzig) wurde in den Jahren 2016-19 ein Sprachtest-Tablet entwickelt, um diese diagnostische Lücke zu verkleinern. Die 10 kurzen Testverfahren des LSI.J zur Ermittlung des Sprachverstehens von Jugendlichen auf den wichtigsten vier Sprachebenen wurden für die Altersspanne von 14-22 Jahren normiert.

Seit Januar 2022 geht es im Folgeprojekt DINKO (Niedrigschwellige Profil-Diagnostik in inklusiven Kontexten mit dem LSI.J-Sprachtest-Tablet) vor allem darum, zu prüfen, wie das Sprachtest-Tablet in möglichst vielen Bereichen eingesetzt werden kann. Darüber hinaus soll ermittelt werden, inwiefern Jugendliche mit Besonderheiten in den Bereichen zentrale Hörverarbeitung, Sprache, Aufmerksamkeit bzw. aus dem autistischen Spektrum spezifische Muster in ihren LSI.J-Sprachprofilen aufweisen. Nicht zuletzt sollen Normdaten für 11-13-Jährige erhoben werden.

Das Projekt DINKO besteht aus zwei Teil-Studien:

In der Implementierungsstudie steht die Einsetzbarkeit und Nutzung des Sprachtest-Tablets durch verschiedene Anwender*innen im Fokus (z.B. in Regelschulen, logopädischen Praxen, Arbeitsagenturen). In der Validierungsstudie soll durch eine gezielte Erweiterung der Normierungs-Stichprobe auf Proband*innen mit ausgewählten Entwicklungsbesonderheiten (AVWS, SES, ADHS, ASS) geprüft werden, inwieweit die LSI.J-Testverfahren zur Erfassung spezifischer Störungsprofile geeignet sind.

Die wissenschaftlichen Fragestellungen lauten:

  1. Was sind die Gelingensbedingungen und Potenziale für eine niedrigschwellige, förderbezogene Diagnostik mit dem LSI.J-Sprachtest-Tablet in nicht primär förderpädagogisch angelegten Bildungskontexten?
  2. Kann man durch eine Erweiterung der wissenschaftlichen Datenbasis mit dem LSI.J-Sprachtest-Tablet zuverlässig valide Hinweise auf die Hintergründe von sprachlichen Einschränkungen im Jugendalter ermitteln und damit die individuelle Förderung und Gestaltung des Lernkontextes der Jugendlichen verbessern?

DINKO hat drei Hauptphasen:

Phase 1 (2022): Vorbereitung der Implementierungsstudie und der Validierungsstudie, Entwicklung des Schulungskonzepts und der Schulungsmaterialien

Phase 2 (2023): Durchführung der Implementierungsstudie und der Validierungsstudie

Phase 3 (2024):Anpassung des Implementierungskonzept basierend auf den Ergebnissen der Implementierungsstudie, Datenanalyse und Schlussfolgerungen aus Validierungsstudie

...folgen zu gegebener Zeit.

Das DINKO-Team

Das DINKO-Team

An dem Verbundprojekt sind neben dem Berufsbildungswerk Leipzig die Universität Leipzig und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg beteiligt.

Mitarbeiterinnen am BBW Leipzig:

  1. Dr. Susanne Wagner (Leitung Verbundpartner BBW Leipzig)
  2. Vivien Schütz (Projektmitarbeiterin)

Mitarbeiter*innen an der Universität Leipzig, Institut für Förderpädagogik, Professur für Pädagogik im Förderschwerpunkt Sprache und Kommunikation:

  1. Prof. Dr. Christian Glück (Leitung Verbundpartner Universität Leipzig)
  2. Dr. Ruth Keßler (Data Scientist)
  3. Marat Iagudin (Software-Entwickler)
  4. beratend: Dr. Carina D. Krause

Mitarbeiter*innen an der Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Sektion Phoniatrie und Audiologie:

  1. Prof. Dr. Michael Fuchs (Co-Leitung Verbundpartner Uni Leipzig)
  2. Dr. Danièle Pino (wiss. Mitarbeiterin)

Mitarbeiter*innen an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Rehabilitationspädagogik, FR Sprachbehindertenpädagogik:

  1. Dr. Vera Oelze (Leitung Verbundpartner Uni Halle)
  2. Bettina Scheithauer (wiss. Mitarbeiterin)
  3. Corinna Bliedtner-Ziegenhagen (wiss. Mitarbeiterin)
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