Den inhaltlichen Auftakt bildete das Grußwort von Ute Adolf, Leiterin des Referats „Teilhabe von Menschen mit Behinderungen“ im Sächsischen Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie betonte die Verantwortung des Freistaates Sachsen für eine inklusive Arbeitswelt:
„Dem Freistaat Sachsen ist die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ein wichtiges Anliegen, gerade auch im Bereich des Arbeitslebens. Damit zielen wir insbesondere auf die Erfüllung des Artikel 27 der UN-BRK: das Recht von Menschen mit Behinderungen, ihren Lebensunterhalt auf dem allgemeinen, offenen und für alle zugänglichen Arbeitsmarkt zu verdienen. Wir als Sozialministerium ergreifen unterschiedliche Maßnahmen. Nennen möchte ich zum Beispiel unser Arbeitsmarktprogramm “Wir machen das”, über das Unternehmen eine Förderung bekommen können, wenn sie junge Menschen mit Behinderungen ausbilden oder beschäftigen.“
Auch Tobias Schmidt, Hauptgeschäftsführer*in der BBW-Leipzig-Gruppe, ordnete den Tag in einen größeren gesellschaftlichen Zusammenhang ein und machte auf bestehende Herausforderungen aufmerksam:
„Heute ist der 3. Dezember. Es ist der „Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen“. Dieser findet heute zum 33. Mal statt, um auf der ganzen Welt auf die Belange von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen, und Würde und Rechte von Menschen mit Behinderung zu fördern. Heute wollen wir Unwissen, Vorurteile und Unsicherheiten abbauen und Potenziale erkennen. Daran, dass die Arbeitslosenquote unter Menschen mit Behinderung viel zu hoch ist, hat sich leider in den letzten Jahr(zehnt)en nichts geändert. Menschen mit Behinderung finden keine Arbeit. Arbeitgeber*innen finden keine Fachkräfte. Das klingt, als müsse man zwei suchende Hände nur zusammenführen.“
Im Mittelpunkt der Konferenz stand die konkrete Umsetzung von Inklusion in der Praxis. In der interaktiven Podiumsdiskussion „Was fördert gelungene Inklusion am Arbeitsplatz?“ wurden erfolgreiche Beispiele vorgestellt und diskutiert. Ein weiteres Highlight war das Praxisgespräch zur Berufsausbildung mit Hörbehinderung bei der BMW Group im Werk Leipzig, in dem Ausbilder*innen und gehörlose Beschäftigte von ihren Erfahrungen berichteten.
Großes Interesse fanden auch die zahlreichen Beratungsangebote für Arbeitgeber*innen und Teilnehmende. An mehreren Beratungsinseln informierten Institutionen wie die Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA), der Kommunale Sozialverband Sachsen (Inklusionsamt), der gemeinsame Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und des Jobcenters Leipzig, die Kammern (HWK und IHK), der Integrationsfachdienst (IFD) sowie die Deutsche Rentenversicherung über Unterstützungsmöglichkeiten.
Ergänzt wurde das Angebot durch Informationsstände, unter anderem von der Beratungsstelle für Hörgeschädigte (BfHG) der BBW-Leipzig-Gruppe, digitale Assistenzangebote wie die InA.Coach App sowie entwickelte Bildkarten zur besseren Kommunikation mit hörbeeinträchtigten Menschen.
Für einen stimmungsvollen Ausklang sorgte der Auftritt des inklusiven Vokalensembles Thonkunst der Diakonie am Thonberg.
Die 4. Leipziger Inklusionskonferenz unterstrich eindrucksvoll: Inklusion im Arbeitsleben ist kein abstraktes Ziel, sondern eine gemeinsame Aufgabe und eine realistische Perspektive für Unternehmen und Beschäftigte.
Fotos: Swen Reichhold
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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